
Missionsbistum
Region Deutschland
Christ-Katholisch
Aktuelles
"Das Leben gewährt dir genau das, was du von ihm verlangst."
Deshalb will ich dir heute die fünf Schlüssel zum Erfolg zeigen, mit denen du das Maximum deines Potentials ausschöpfen kannst:
🗝 Lerne mit Frustration umzugehen
Es gibt zwei Arten von Menschen: Jene, die gut mit Frustrationen
umgegangen sind und jene, die sich wünschen, dass sie gut mit Frustrationen umgegangen wären. Frustrationen können Träume zerstören, positive Gedanken zu negativen Gedanken werden lassen und einen produktiven Zustand in einen lähmenden Zustand verwandeln. Erfolgreiche Menschen wissen, wie sie mit Frustrationen umzugehen haben, weil vor jedem großen Erfolg viele Frustrationssituationen überwunden werden müssen. Hier ein kleiner Tipp, wie du mit Stress umgehen kannst: 1. Reg dich nicht über Kleinigkeiten auf. 2. Denk daran: Am Ende gibt es nur Kleinigkeiten.
🗝 Lerne mit Ablehnung umzugehen
Lass dich nicht von einem „Nein“ entmutigen, sondern nehme es als Ansporn, es zu einem „Ja“ zu machen. Wenn du wüsstest, dass du nicht scheitern kannst, welche „Risiken“ würdest du in Kauf nehmen? Du würdest so viel mehr machen, wovon dich aber das Wort „Nein“ abhält. Durch die Angst vor dem Scheitern, versetzt du dein Gehirn in eine Abwehrhaltung. So entsteht kein produktiver Zustand. Sieh Fehlschläge nicht als Scheitern an, sondern als Wegsteine zu deinem Ziel. Durch jeden Fehlschlag wächst du und kannst dazulernen. Das Wort „Nein“ hat keine Macht über dich, und nur du entscheidest, ob es dabei bleibt.
🗝 Lerne mit finanziellem Druck umzugehen
Dafür musst du lernen, wie man verdient und wie man spart. Einen Bruchteil deines Einkommens solltest du regelmäßig für gute Zwecke spenden, denn dadurch signalisierst du deinem Gehirn, dass du dir keine Sorgen um Geld machen musst und entwickelst eine zwanglose Lebensphilosophie, die nicht auf Geld fokussiert ist. Betrachte das Gespendete als eine Art Samen, den du säst, um Gutes zu tun. Einen ebenso großen Bruchteil solltest du anlegen und investieren.
🗝 Lerne Bequemlichkeit zu vermeiden
Durch Bequemlichkeit hörst du auf, dich zu entwickeln, zu arbeiten, neue Werte zu schaffen. „Was grün ist wächst, was reif ist verdirbt.“ Du kannst Erfolg als Anfang von etwas Größerem sehen, oder du ruhst dich auf ihm aus. Beurteile dich anhand deiner eigenen Maßstäbe, nicht anhand der Erfolge und Misserfolge anderer.
🗝 Gib mehr, als du erwartest
Das Geheimnis des Lebens ist das Geben. Säe den Samen und gibt der Pflanze, was sie zum Wachsen braucht. Du kannst nicht erwarten, dort Früchte zu ernten, wo du die Erde nicht gepflegt und besät hast. Das Geben setzt den Prozess des Pflegens und Bekommens erst in Gang. Erfolg ist eine Lebensphilosophie, die deine Art zu denken und zu leben beinhaltet.
Ich hoffe, dass dir diese Schlüssel zum Erfolg weiterhelfen und würde mich freuen, von Dir in den Kommentaren zu hören! 💪
+Erzbischof Thomas Doell
Impuls zum 7. Sonntag der Osterzeit, 2023
Das Evangelium vom Sonntag: Joh 17.1-11a
Joh 17.3 „Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus“
Liebe Christen,
den einzigen wahren Gott erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus, ist das so leicht?
Der dänische Philosoph Soren Kierkegaard sagte: „Der Glaube ist das Größte und Schwerste“ und weiter: „Den Sprung in den Glauben kann mir niemand abnehmen.“
Der Dichter Theodor Storm soll immer wieder ausgerufen haben: „Wenn ich doch glauben könnte!“ da er sich zeitlebens nach den Glauben sehnte.
Wie sehen sie ihren Glauben liebe Schwestern und Brüder?
Es ist eine persönliche Entscheidung an seinen Gott zu Glauben, an den Gott, der ihnen gelehrt, erfahren oder den sie selbst erkannt haben. Er muss sich nicht mit dem Gott des anderen voll decken, den wir sind Gottes Ebenbilder und so wie jeder Mensch verschieden ist, so auch sein Gottesbild.
Das muss uns nicht verunsichern, denn wie wir letzten Sonntag erfuhren gelten Gottes Lebensregeln für alle gleich und prägen jedes Gottesbild als gemeinsamer Nenner.
Gedanken von F.-M. Dostojewski zum „Das Geheimnis Gottes“ mögen auch Ihr Gottesbild bereichern.
„“Brüder, vor der Sünde der Menschen schreckt nicht zurück! Liebt den Menschen auch in seiner Sünde, denn das ist das Ebenbild der Liebe Gottes, das Höchste der Liebe. Liebt die ganze Schöpfung Gottes, das ganze All, wie jedes Sandkörnchen. Liebt jedes Blättchen und jeden Strahl Gottes. Liebt die Tiere, liebt jedes Gewächs und jedes Ding. Wenn du jedes Ding liebst, dann wird sich dir in den Dingen das Geheimnis Gottes offenbaren. Ist es dir offenbar geworden, so wirst du jeden Tag mehr und mehr die Wahrheit erkennen. Und schließlich wirst du die ganze Welt in allumfassender Liebe umspannen.“
Es ist sehr spannend und immer fliesend unser Gottesbild und wir werden Gott niemals voll erkennen. Doch wünsche ich Ihnen ein immer mehr bereicherndes und befreiendes, zu einem Leben in Fülle schenkendes Gottesbild zu kommen.
Regionalvikar: Kurat Pfarrer Richard Brütting, Kuratie St. Thomas Morus
Impuls zum 6. Sonntag der Osterzeit, 2023
Das Evangelium vom Sonntag: Joh 14.15-21
Joh 14.18a „Ich werde euch nicht als Weisen zurück lassen“
Liebe Christen,
die Liebe, von der Jesus spricht, ist nicht bloßes Gefühl, sondern Tat. Auch ist sie mehr als nur die Erfüllung von Pflichten. Die Liebe ist Beziehung vom Vater zum Sohn und Hl. Geist und zu uns, jeden Einzelnen, zu Ihnen, zu mir! Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in euch. (14.20)
Jesus verheißt den Heiligen Geist, die Liebe Gottes in Person, die Freude Gottes, die Kraft Gottes. Wir sind also nicht allein wenn wir uns auf ihn einlassen.
Es ist ein „Angebot“ von Gott seine Gebote (meine Gebote 14.15) zu halten. Seine Gebote, eher Lebensregeln, die „10 Gebote“ und von Jesus das Liebes-an-gebot, sind da gemeint. und nicht all die von wem auch immer gemachten „Gebote“ zu halten.
Gott stellt keine Bedingung, auch wenn die übersetzten Worte von Ihm es so erscheinen lassen. (14.15+21) Es ist ein Tat – Angebot in seiner Liebe zu bleiben, wenn ich sie nicht spüre, oder vermisse.
Er ist da, der Geist der Wahrheit, der Beistand, den er vom Vater erbittet. Wir sind keine Waisen mehr, sondern Jesus Geschwister, Ebenbilder Gottes.
Ich lade Sie ein beim Evangelium (Joh 14.15-21) zu verweilen und wenn Sie noch mehr Muße haben, lassen sie sich das Gottesloblied Nr. 325/3 auf sich wirken.
Regionalvikar: Kurat Pfarrer Richard Brütting, Kuratie St. Thomas Morus
Das Evangelium nach Johannes 4, 1 – 9
Obwohl nach der Gottesdienstordnung der katholischen Kirche, das Johannes Evangelium 20, 19 – 31 für den heutigen Sonntag Predigttext wäre, habe ich mich bewusst dagegen entschieden.
Denn schon im letzten Impuls vom Sonntag wurde kurz der Ungläubige Thomas erwähnt.
Die Geschichte von Jesu und die Samaritanerin 4,4 – 42 fasziniert mich schon des Längeren. Vor allem auf welche alttestamentliche Stelle die Perikope verweist. Die Textstelle findet sich in 1. Mo, 37, V.22, wo beschrieben ist, wie Josef von seinen Brüdern aus Eifersucht in die Grube geworfen wird. Die Grube ist leer. Kein Wasser ist zu finden. Somit überlebt auch Josef. Die weitere Geschichte ist bekannt. Ansonsten kann sie gerne ab 1. Mo 37, 1 nachgelesen werden.
So wie die Grube leer ist, so ist auch das Grab von letztem Sonntag leer.
Genauso lässt sich Jesus bei dem Brunnen nieder, weil er von der Reise müde war. Da kam eine Frau aus Samaria, um Wasser zu schöpfen. Das Motiv „Wasser“ finde ich umso spannender, wenn es mit der alttestamentlichen Stelle vergleichen wird. In 1. Mo 37 braucht es Jakobs „Brunnen“, um das Vieh zu tränken, aber die Grube war leer. In der Johannes Stelle ist die zwar das Wasser vorhanden, aber die Quelle zum Leben „Gott wohnt nicht mehr in Jerusalem“ ist versiegt. Es braucht eine Schöpfkelle, um das Wasser zu schöpfen. Ganz Judäa ist von den Römern besetzt.
Der weitere Einschub ist bemerkenswert: „Die Jünger hatten sich abgelöst von Jesus, um in der Stadt etwas einzukaufen.“ Die kleine Präposition „um“ durchzieht die ganze Geschichte. „Viele kamen zum Glauben, um der Frau aus Samaria willen.“
Durch die Kulturinthronisation Jerusalems durch David, in der Mitte des 10 Jh.s. v. Chr., der auch in Hebron, Samaria gesalbt sein soll, glaubten die Samariter nicht an das Heiligtum Jerusalems. Somit verehrten sie nicht die größte Wallfahrerstadt Jerusalem in der damaligen Zeit, im heutigen Nahen Osten. Ihnen wurde der Wiederaufbau des 2. Jerusalemer Tempel auf dem Tempelberg nach dem babylonischen Exil verwehrt. (Esra 4,1-5).
Wie wunderschön, dass die Samaritanerin Jesus gibt nach dem was er verlangt und dafür bekommt von Gott Vater was wir uns alle wünschen: das Wasser des Lebens umsonst.
Wenn du dürstest diese Woche um etwas, warum erbittest du dir nicht etwas von dem „Wasser des Lebens“?
Denn der HERR ist gekommen damit alle das Leben haben und nicht verloren gehen, wie die Geschichte eindrucksvoll uns zeigt.
Diakon von St. Wendelin, Bad Schönborn – Langenbrücken, Tobias Michael Fank
Erscheinung des Auferstandenen am See Tiberias
Aus dem Evangelium des Johannes, Kapitel 21. 1 – 12 hat 2 Stellen, die mich insbesondere angehen. Zum Einen gibt es eine Stelle in Vers 2, die aufzählt, wie viele Jünger zusammen sind. Es ist der zweifelnde Thomas, den wir aus dem Nahkontext kennengelernt haben. Er zweifelt bei der Erscheinung Jesus an seiner „Echtheit“ und muss daher seine Wundmale berühren. Das Wort für „Söhne“ Zebedäus wird im Griechischen „Urtext“ weggelassen. Der Kreis der Jünger meint schon uns, die wir Söhne Gottes genannt werden, den anderen, die Anteil an der Auferstehung haben, obwohl IHN selbst nicht gesehen und gehört haben. Zum anderen ist es die Stelle, für das aus dem Wasser ziehen, der Fische, durch die Jünger. In Vers 4 heißt es, sie fangen nichts. In Vers 11 ist schon davon die Rede, dass sich alles einstellt, rückbezüglich auf das Gespräch, die die Jünger mit Jesus zuvor in Vers 5 hatten. „Werft eure Netze auf der rechten Seite des Bootes zum Fischen aus, was sie auch taten.“
In der Perikope wird uns zuerst die Zeit genannt. Die Jünger treffen sich abends zum Fischefangen und am nächsten Morgen steht Jesus am Ufer, das Feuer ist schon angezündet.
Als Ort für die Erzählung ist der See Tiberias angegeben. Genauer wird Ort und Personen genannt, alle sind dort „zusammen“.
Es folgen in der Erzählung zwei Reden. Die eine Unterhaltung ist zwischen Petrus und den Jüngern und die andere Unterhaltung zwischen Jesus und den Jüngern. Ein kleiner Monolog findet am Bord des Schiffchen statt, wo der Lieblingsjünger zu Petrus sagt: „Es ist der HERR!“ Simon Petrus zieht sich daraufhin an und schwimmt zum Ufer, wohlwissend seiner Nähe.
Wahrlich, hier sind wir eingeladen, zu Jesus ans Ufer zu kommen. In dem Wunder von Ostern verbirgt sich nicht nur ein Wunder, sondern ausgehend von Wundern weitere Wunder.
Jesus fragt im weiteren Kontext im Johannes Kapitel 21, Vers 15 – 18 Simon Petrus: „Hast du mich lieb?“
So frage ich uns alle: „Haben wir Gott lieb, der uns Jesus zum Wunder vor unser aller Augen sandte?“
Lest gerne die wunderschöne Geschichte nach oder fragt euch: „Was ist das größte Wunder für euch an Ostern?“
Impuls zum 5. Fastensonntag, 2023
Das Evangelium vom Sonntag: Joh 11.1-45
Joh 11.25 Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.
Liebe Christen,
kann uns da der Tod noch erschrecken nach dieser Aussage von Jesus, leben, auch wenn er stirbt! Der Tod ist also nicht das Letzte, das Ende des Menschen. Das, so sehe ich es, gilt auch bei anderen Situationen wie bei Leid, Ausgrenzung, usw. es ist nicht für immer, das Leben geht weiter und ändert sich wieder. Das sehen wir auch an Jesus, wenn wir die Bibel lesen.
Jesus bleibt der Kreuzweg nicht erspart; er geht unsere Wege mit und belehrt uns nicht nur. Er trägt unser Kreuz. Er ruft uns auf den Weg der Nachfolge. Christsein ist nicht höheres Wissen, sondern es ist Tun, Leben, Gehen. Es ist die Übergabe meines Lebens an ihn. Darin offenbart sich der Sinn des Lebens als Christ – nicht in theoretischen Antworten und nicht in den Plänen, Gott einzubinden in sein Wollen und Tun.
Für mich als Christ ist in diesen Zeiten der Blick auf den Gekreuzigten und Auferstandenen die einzig hilfreiche Antwort, die weder einfach ist noch plakativ. Ich bin getragen und erlöst, die Welt ist in seinen Händen!
Deshalb hab ich in meiner Wohnung nicht nur das Kreuz hängen, sondern auch den Auferstandenen.
Ich lade Sie ein beim Evangelium (Joh 11.1-45) zu verweilen und wenn Sie noch mehr Muße haben, lassen sie sich das Gottesloblied Nr. 291/1+3+6 auf sich wirken.
Ein kurzes Gebet
Gott, vieles lässt mich verzweifeln oder mutlos machen, persönlich oder in der Weltgemeinschaft. Bei dir kann ich klagen – und neu hoffen und das viele Gute auch wahrnehmen. Du bist die Auferstehung und das Leben, nichts kann mich mehr ängstigen. Amen.
Regionalvikar: Kurat Pfarrer Richard Brütting, Kuratie St. Thomas Morus
Impuls zum 4. Fastensonntag, Laetare 2023
Das Evangelium vom Sonntag: Joh 9.1-41
Joh 9.30 „Ist das nicht verwunderlich an ihm, dass ihr nicht wisst, woher er ist, obwohl er mich sehend gemacht hat?“
Liebe Christen,
Diese Woche saß ich mit meinem Sohn auf dem Sova und schauten den schnell ziehenden Wolken durchs Fenster zu. Wir waren fasziniert und sind (ich) in Gedanken mit gezogen. Die Zeit haben wir dabei ganz vergessen. Ein Bild spricht uns an oder eine Szene, spielender Kinder vielleicht. Wir sind plötzlich auf „Pause“ gestellt und nehmen die Farben, das Motiv oder den Anblick der spielenden Kinder in uns auf.
Das Beruhigende oder das Anregende, Fröhliche, mitziehende, nimmt von uns Besitz und verändert uns. Wir werden ruhig, werden selber munter und können etwas mitnehmen aus einer solchen Begegnung. Genauso geht der Weg, sich mit Jesus zu verbinden. Mitziehen, verweilen, bleiben, anschauen, sich von ihm anschauen lassen.
Ich lade Sie ein beim Evangelium (Joh 9.1-41) zu verweilen und wenn Sie noch mehr Muße haben, lassen sie sich das Gottesloblied Nr. 414 auf sich wirken.
Ein kurzes Gebet
Herr, schenke uns, in dieser vorösterlichen Bußzeit die Muße, bei dir und deinem Wort zu verweilen mit offenen Augen und weitem Herzen.
Regionalvikar: Kurat Pfarrer Richard Brütting, Kuratie St. Thomas Morus
IMPULS SONNTAG 12.03.2023
Du wirst finden, was du suchst
Matthäus 7,7-8: „Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet.
Und wer anklopft, dem wird geöffnet.“
Du wirst finden, was du suchst – aus dieser Aussage ergibt sich die Frage: Was suchen wir eigentlich?
Darauf gibt es ganz unterschiedliche Antworten. Jugendliche suchen vielleicht einen Partner oder einen Beruf. Familien suchen nach anderen Dingen als ältere Menschen. Jeder Mensch hat Wünsche in seinem Leben und im Grunde sind es rein irdische Belange, nach denen wir auf der Suche sind.
Das Wort Gottes sagt uns auch, dass wir suchen sollen, aber mit einem ganz anderen Fokus. Richte deine Wünsche nach den Dingen, die Gott uns anbietet. In Matthäus 7 heißt es: Du wirst finden, was du suchst! Suchst du Weisheit, Frieden, Freude oder Liebe?
Bleib dran, du wirst es finden! Wer diese Dinge an die erste Stelle stellt, wird auch die irdischen Dinge bekommen, das lesen wir in Matthäus 6,33:
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“
In den Versen davor geht es um irdische Dinge wie Kleider, Essen, Trinken und dass dies eine untergeordnete Stelle einnehmen soll.
Lege deinen Fokus auf die himmlischen Dinge. Richte deine Wünsche auf Gottes Gedanken aus. Es ist eine kleine Änderung in deinem Leben mit großer Wirkung, wenn du nicht auf deine Probleme und irdischen Wünsche schaust, sondern das suchst, was Gott möchte.
Wir sind berufen, den Himmel auf die Erde zu bringen. Berufen, Gottes Liebe weiterzugeben. Lass dich nicht beirren, wenn andere in deiner Umgebung nach Geld und Macht streben. Du wirst den besseren Teil haben, wenn dein Fokus auf Gottes Gedanken und dem liegt, was ihm auf dem Herzen ist.
Gebetsimpuls
„Himmlischer Vater, ich möchte meine Wünsche an deinen Gedanken ausrichten. Bitte hilf mir, in deinem Willen zu leben und den Himmel auf die Erde zu bringen. Danke für deine Zusage, dass du mich versorgen wirst, wenn ich dich an die erste Stelle setze. Amen“
Diakon Michael Reitze
Kennst du die Stimme, die deinen Namen kennt?
Liebe Wegbegleiter und Freunde !
Hebräer 13,16: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir.“
Wir hören so viele Stimmen in unserem Leben, die laut und deutlich auf uns einwirken. Unsere Familien und Freunde kennen uns und rufen uns beim Namen.
Aber wusstest du, dass da ein Gott ist, der bei all den Billionen von Menschen DEINEN Namen kennt?
Dieser Gott spricht nicht immer sehr laut, aber wenn wir unseren Namen aus seinem Mund hören, hat dies eine allumfassende Wirkung auf uns. Wenn Gott uns beim Namen ruft ist das tröstend, heilend, ermutigend, erfrischend, Rat gebend und noch so vieles mehr!
Du fragst dich, wie du diese Stimme hören kannst?
Nimm dir bewusst etwas Zeit und geh an einen ruhigen Ort, an dem du die Schönheit von Gottes Schöpfung betrachten und weit blicken kannst. Dann habe die feste Erwartung, etwas von Gott zu hören. Er spricht zu deinem Herzen. Er begegnet dir mit einer spürbaren Liebe.
Ich empfange in solchen Zeiten Impulse in der Größenordnung von einem Wort oder einem Satz. Diese wenigen Worte sind aber so passend für meine Situation, dass sie angewendet eine große Wirkung auf mein Leben entfalten.
Habe Geduld und wachse in das Hören hinein. Die Zeit, die du in das Hören auf Gott investierst, bekommst du vielfach zurück, indem du anschließend weißt, wie es in deinem Leben weitergeht. Probiere es aus und mach es dann zu deiner Gewohnheit!
Gebetsimpuls
„Vater im Himmel, du rufst mich bei meinem Namen, diese Erkenntnis dringt tief in mein Herz. Bitte hilf mit, deine Stimme immer besser hören zu können. Amen“
Kurat Diakon Michael Reitze, St. Petrus Heilbronn
Nimm dir Zeit zum Nachdenken!
Sprüche 12,18: „Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt.“
„Eine Minute nachzudenken ist mehr wert, als eine Stunde zu sprechen.“ Diese Aussage habe ich in einem Buch gelesen und sie ist so wahr. Gehirnforscher gehen davon aus, dass ein Mensch 20.000 Entscheidungen pro Tag trifft! Jede Bewegung, die du ausführst, ist eine Entscheidung. Wann du Nahrung zu dir nimmst und was du in welcher Menge isst, das alles sind Entscheidungen.
Wir leben in einer Zeit, in der wir auch bedeutende Entscheidungen innerhalb von Sekunden treffen. Diese treffen wir aus dem Gefühl heraus oder orientieren uns daran, was der Durchschnitt der Menschen in der gleichen Situation tut. Doch woher nehmen wir dieses Wissen, was sind unsere Vorbilder? Greifen wir zurück auf Spielfilme, Nachrichten, Politiker, Ratgeber oder die Werbung?
Denk einmal darüber nach: Unsere durchschnittlichen Antworten bringen auch durchschnittliche Ergebnisse hervor. Wenn mein Vater eine große Entscheidung zu treffen hatte, sagte er: Gib mir 3 Tage Zeit! Das waren dann keine emotionalen Ad-hoc-Entscheidungen, diese Entscheidungen hatten Substanz.
Christen haben beim Nachdenken einen großen Vorteil. Wir haben den besten Ratgeber, den es gibt – den Heiligen Geist in uns! Erlaube dir, bei wichtigen Entscheidungen eine Nachdenkzeit mit Gott einzulegen. Beantworte nicht jede Anfrage in den sozialen Medien in der nächsten Sekunde. Fang klein an, nimm dir immer wieder mal eine Minute Zeit, um über eine Sache nachzudenken und sie mit Gott zu besprechen. Mit der Zeit wirst du merken, dass deine Entscheidungen eine andere Substanz bekommen.
Gebetsimpuls
„Herr Jesus, danke, dass durch dich der beste Ratgeber, der Heilige Geist, in mir wohnt. Durch ihn bin ich mit dir verbunden und ich darf alle meine Fragen an dich stellen. Lass mich lernen, wie ich von dir hören kann. Danke, dass du mich liebst! Amen“
Diakon Michael Reitze
Impuls zum 12. Februar
Wenn Du deine Opfergabe zum Altar bringst
Und Dir dabei einfällt, dass dein Bruder irgendetwas gegen dich hat,
so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen;
geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder,
dann komm und opfere deine Gabe!
Evangelium (Mt 5,23-24).
Liebe Freunde,
Zeilen aus der Bergpredigt. Die Bergpredigt einer wichtigsten Stellen für die Auslegung jesuanischer Aussagen in der Bibel. Wollen wir an dieser Stelle etwas „Theologie“ betreiben? Ja natürlich.
„Ihr habt gehört, das geschrieben steht dass…!“ „Ich aber sage euch….,dass!“ Ein Widerspruch? Nein, in keinster Weise ist das ein Widerspruch, sondern das genaue Gegenteil. Jesus möchte die Tora weder ignorieren oder widerlegen, dass das Gesetz nicht aufgehoben wird, sondern dass es mehr als erfüllt wird. Einfach den Worten folgen. Der gläubige Mensch hat die Tora als Grundlage erhalten und sein Herz soll diesen Worten folgen und darüber hinaus wachsen. Was bedeutet das für uns? Nicht die Aussagekraft unserer Bibel in Wortfetzen zerpflücken und am besten nur das herausfiltern, was zu unserem Vorteil zu sein scheint, sondern ganz einfach die Worte Jesu lesen, die Worte Jesu aufnehmen, die Worte Jesu annehmen und diese Worte versuchen zu erfüllen und mehr noch tun, als dort geschrieben steht, also die Worte Jesu „übererfüllen!“. Unser Herz soll wachsen und aufblühen und von den Worten Jesu beflügelt werden. Und dafür nennt uns Jesus sogar viele Beispiele; eines davon in Mt5, 23-24:
Wenn Du deine Opfergabe zum Altar bringst
Und Dir dabei einfällt, dass dein Bruder irgendetwas gegen dich hat,
so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen;
geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder,
dann komm und opfere deine Gabe!
Ein bedeutungsvolles Beispiel und so eindeutig, klar und treffend formuliert.
Was bedeutet diese Aussage für uns heute??
Wenn du dich am christlichen Leben der Gemeinschaft ehrlich und aufrichtig beteiligen möchtest, wenn du guten Gewissens Dienst am Altar tun möchtest, wenn du es ehrlich mit deinen Nächsten meinst, – dann schließe DU zuerst Frieden mit deinem Bruder/Schwester/EhepartnerIn/Kinder/Verwandte/ArbeitskollegenInnen/Nachbarn…; Menschen die dir nahe stehen oder täglich umgeben sind von dir. Zu einem Kind würde ich sagen: „Fasse dir zuerst an die eigene Nase, bevor du den Fehler bei den Anderen siehst!“
Schließe Frieden mit deinem Nächsten und mit dir selbst, so kannst du ganz einfach die Worte der Tora erfüllen und darüber hinaus wachsen. Zufriedenheit finden in unserem Glauben. Wohl aufgehoben in Gott. Kann das wirklich so schwer sein? Müssen wir dafür alles definieren und noch individueller erläutern?
Nein. Einfach die Worte lesen, im Herzen bewahren und in unseren eigenen Alltag hinein tragen.
Für unseren Alltag bedeutet das:
Ein einfaches „Entschuldigung für mein Ausraster!“ oder „ Lass uns das einfach vergessen und neu beginnen!“ oder „lass uns darüber nicht mehr streiten!“ oder ein einfaches „in den Arm nehmen“.
So leicht können wir einfache jesuanische Worte oder hohe Theologie in unseren Alltag umsetzen.
Ich wünsche euch für die kommende Zeit, dass jeder diese Worte in seinen Alltag einbringen kann, ganz im Sinne der Bergpredigt Jesu.
Und mit jeder einzelnen Umsetzung kommen wir dem Himmel ein Stück näher.
Es grüßt euch von Herzen:
Diakon Johannes Hilser, Kurat St. Franziskus
Impuls zum 5. Februar: Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt
Evangelium (MK 5,13-16)
Liebe Freunde,
nein, wir befinden uns heute nicht in einer der unzähligen Kochsendungen und ergötzen uns darüber, wer das bessere Essen kredenzen kann.
Heute geht es im Evangelium um den zentralen Begriff:
Salz
Wir befinden uns aktuell in einer sehr „geschmacklosen“ Gesellschaft oder ist es nicht so. Arbeitskräftemangel, weil Arbeit wohl nicht mehr so wichtig zu sein scheint. Werteverschiebungen, weil es doch überhaupt keine Rolle mehr spielt, sich an Werte zu halten. Die Bedeutung eines Menschen, die Würde eines Menschen, diese Tatsachen stehen nicht mehr an erster Stelle, wie in unserem Grundgesetz festgelegt, sondern liegen weit abgeschlagen hinter Erfolg, Macht, Gier, Egoismus, Egozentrik, Selbstverwirklichung, Herabstufung des Nächsten, Gewalt, Krieg.
„America first!“ „Amerika zuerst!“ Diesen Ausspruch prägt Expräsident Trump bis heute noch. Aber nicht nur dieser Präsident, sondern alle Menschen. Und so könnte man diese Aussage umbenennen in: „I´m first!“ „Ich zuerst!“
Zuerst komm ich an die Reihe.
Ich möchte…Ich will…Ich bin… Mir steht zu, dass….Ich habe das Recht auf….Ich benötige….
Ich, ich, ich…
Kommen wir nun aber wieder zurück zum Evangelium:
„Ihr seid das Salz der Erde!“ Ganz richtig, da geht es tatsächlich um jeden Einzelnen von uns. Jeder von uns ist wichtig; ist wertvoll.
Salz ist ein lebensnotweniger Stoff: Gewürz, Geschmacksträger, Konservierungsmittel für Lebensmittel; bricht das Eis im Winter und ist schließlich ein wichtiges Mineral für unseren Körper.
Und wenn Jesus sich solcher Metaphern bediente, dann hatte das auch seinen Sinn und Grund.
Jesus sieht in uns Menschen ein Stück Salz. Zu wenig davon bringt nichts und zu viel auch nichts. Gerade wenn man eine Suppe einmal so richtig versalzen hat weiß man, wie furchtbar diese schmeckt.
Die richtige Dosis ist also wichtig.
Im jüdischen Glauben geht man sogar noch weiter.
Das Salz ist die Thora, die „Weisung“.
Jene Thora aber wirkt nur durch Menschen, denen sie „ins Herz geschrieben“ ist.
Nur Menschen können die Welt verändern. Vorschriften und Forderungen verbessern nichts. Denn es geht um das, was Jesus den Menschen als neue Lebensmöglichkeit zuspricht und zuweist: „daß wir, seine Liebe sind, das Saltz.“
Es geht um die Kreativität der Liebe, die dem Leben dient. Jeder einzelne von uns Menschen ist das, was mit Kreativität, Veränderung, Verlebendigung zu tun hat. Auch Salz als Konservierungsmittel dient dem Leben.
Mehr noch: Wir dürfen wie das Salz sein, konservieren, bewahren, erhalten…
Es geht um die Kreativität unserer Liebe, die Leben schafft. Das wird
deutlich am Licht: Licht – das erste Werk der Schöpfung, der Zeit
und dem Raum voraus, Energie, Dynamik, Kreativität.
Die Kreativität der Liebe also will Jesus wecken – in uns, unter uns, durch uns.
An unserer Kreativität soll Gottes Kreativität, mit der sich Gott von Beginn an gleichsam in die Welt hineingibt, erkannt werden: „damit die Leute eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Und mit der richtigen Dosis „Salz“ kann jeder von uns Menschen den Glauben geschmackvoll gestalten und so wird aus dem „faden“ und „geschmacklosen“ Glauben/Kirche-Gemisch mit einem mal wieder ein wahres Genusserlebnis Glauben, Genusserlebnis Kirche, Genusserlebnis Gemeinschaft und Genusserlebnis Hoffnung.
Probiert dieses Rezept einfach einmal aus und beobachtet, wem es schmecken könnte.
Ich wünsche euch allen eine geschmacksorientierte, kulinarische und erlebnisreiche Woche. Möge Gott uns alle stets begleiten!
– Diakon Johannes Hilser, Kurat St. Franziskus

Freundschaften
In der Bibel heißt es: „Gott ist Liebe.“ Auf Latein: „Deus amicia est.“ Die katholische Tradition, in der wir stehen, ist die Liebe. Aber Liebe ist nicht außer uns, sondern Gott ist selbst die Liebe, die er in sich uns offenbarte. In der scholastischen Tradition heißt das: „Gott braucht uns Menschen, um sich selbst in seiner Schöpfungskraft zu erkennen.“ Das bedeutet, wenn Gott uns sieht, dann sieht er die Liebe ist selbst ein nicht zu zerreißendes Band, was ihn in seiner Trinität zusammen hält.
In Freikirchlicher Tradition heißt es: „Gott hat die Welt, so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn zu sandte, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben erhalten.“ (Joh, 3:16)
So ist es, wenn wir in einer Beziehung zu unserem Nächsten in einer Partnerschaft stehen. Wenn die Partnerschaft Erfüllungsgehilfe für Freundschaft spielen muss, dann ist die Partnerschaft keine Wirkliche. Ich habe einmal in einem Seminar gelernt, dass jede Frau und Mann einen guten Freund braucht. Woraus leitet sich das ab?
Früher in den Stammeskulturen war es doch das Kollektiv, dass über das Wohlergehen des Stammes gewacht hat. Wieso braucht es dann eine Beziehung zu einem Menschen außerhalb einer Partnerschaft?
Es lässt sich daraus erklären, weil der Stamm immer nur ein Zweck verfolgt hat, nämlich Nahrung zu sammeln und sich vor Gefahren zu schützen. Dagegen sind wir heute zum Glück diesen Gefahren weitestgehend enthoben. Die Ehe ist der Ausfluss der offenbarten Liebe Gottes in Jesus zu uns. Deswegen heißt es im Korintherbrief. Ihr Männer achtet auf eure Frauen und ihr Frauen wertschätzt eure Männer. Denn da sich Gott in Geschichte offenbart, stehen wir immer noch in Zeit und Raum. Durch die fein teilige Wirtschaft, das Unterwerfen unter der Gewinnmaximierung konnte sich eine Gesellschaft erst entwickeln. Hierin stehen wir eben auch mit Freundschaft. Es heißt, eine Freundschaft vergibt alles. Ist das aber wirklich so?
In der Bibel steht nur Gott kann vergeben. Wenn wir etwas bereuen, dann schenkt uns Gott Vergebung. Das ist ein großes Geschenk. In der Ehe ist es ebenfalls ein solches. Wenn der eine sagt, zum anderen: „Lass uns wieder gut miteinander sein.“ Dann wird der andere sagen: „Ich hatte viel zu viel verlangt, es braucht Taten.“ Dieses ist der Ausfluss der Amicita. Ich halte das Band aufrecht, weil ich weiß, der andere hat aufgrund seiner Vorerfahrung eine Erwartungshaltung zu mir aufgebaut.
Wie das weltliche gibt es auch ein geistiges Recht. Das himmlische Gesetz bedeutet, Liebe hat seine Grenzen in der Eigenliebe. Jeder Geliebte kann nur geliebt werden, wenn er sich selbst zu 100 % annimmt. Das bedeutet auch in der Ehe braucht es Vergebung. Die Freundschaft braucht es Hingabe zu lernen.
Das Hingebungsvolle ist, wenn die Liebe verzehrt.
Freundschaft ist die Hilfe, wie der Spiritus das Feuer zur Stichflamme. Wann warst du das letzte Mal eine Stichflamme?
– Diakon Tobias Fank
Kurat Diakon Tobias Wilhelm Fank
fank@ckk-mission.com
01765 5722283
Impuls, 22.01.2023
Wer kennt Sie nicht die Geschichten von Jesus Wundertaten? Jesus brachte Lahme zum Gehen, Blinde zum Sehen und ja, um Letzteres soll es in dem Impuls aus Johannes 9 gehen. Und das mit dem Sehen hat es so in sich.
Ich denke mir oftmals bei den Wundergeschichten, worauf Jesus Bezug nimmt. Mir ist wieder einmal so wirklich bewusst geworden, wie Jesus heilt und was er eigentlich meint.
Jesus steht im Spannungsfeld der Umwelt des Neuen Testaments. Es war eine Gesellschaft, die zum größten Teil aus unterschiedlichen religiösen, gesellschaftlichen Gruppierungen bestand. Gleichberechtigung war noch nicht ein Schlagwort und soziale Fürsorge gab es schon längst nicht und da waren ja auch noch die allerseits verhassten Römer.
Das Wunder Wirken Jesus und sein Zeugnis als Gottessohn muss somit im Scheinwerferlicht gestanden haben. Denn wenn einer nicht in das Bild der religiösen und zugleich gesellschaftlichen Oberschicht passte, war Sünder und wurde sozial geächtet.
Kaum vorzustellen, wie heute das Wirken Jesus sich dahin gegen in der sogenannten 1-Welt in Spitälern, in sozialen Einrichtungen zeigen und entgegengesetzt im größeren Teil der 3-Welt sich offenbaren würde.
Damals jedenfalls war es für Jesus ein heikles Unterfangen, einen Blinden sehend zu machen und dass noch am Sabbat. Die Pharisäer standen schon auf dem Plan: „Warum machst du einen Blinden sehend, wohlwissend seiner Sünde und damit Unberührtheit, und dann noch am Sabbat?“
Jesus: „Nicht die Kranken bedürfen einen Arzt, sondern die Gesunden.“
Wiederum die religiöse Oberschicht: „Sag uns, mit welcher Vollmacht tust du das hier alles?“
Jesus: „Mit der Vollmacht des Vaters, der mich gesandt. Wenn ihr ihn kennen würdet, würdet ihr sehen, mit welcher Vollmacht ich das hier tue.“
Ich habe euch schon versprochen, dass es um das Sehen geht. Jesus weiß darum, dass es nicht die Sünde ist, nicht zu sehen, sondern das Sehen aber dafür im Herzen blind zu sein. Die Blindheit des Herzens ist eine große Sünde. Denn nicht unser Auge gibt uns Anstoß zur Sünde, sondern unser Herz. Ihr kennt das ja alles. Nicht das, was in den Menschen hineinkommt, ist Sünde, sondern jedes falsche Wort, falscher Gedanke und Tat.
Unser Herz ist ein großes Vermächtnis Gottes in uns. Bernhard von Clairvaux sagte: „Den Garten des Paradieses betritt man nicht mit den Füßen, sondern mit dem Herzen.”
Folglich antwortet Jesus am Ende der Geschichte sehr eindeutig auf die Frage der Pharisäer, die meines Erachtens auch sehr kindlich formuliert ist, ob sie denn Blinde seien.
„Wenn ihr Blind wärt, so hättet ihr keine Sünde, weil ihr aber sagt: Wir sind sehend, bleibt ihr in euren Sünden.“
Geschwister im Glauben für mich ist dies nach den Worten unseres Erlösers Jesus Christus klar zu erkennen: „UNSERE Augen müssen blind sein für die Schönheiten dieser Welt, UNSER Herz muss offen sein für die Gotteserkenntnis, für das Mitgefühl gegenüber UNSEREM Nächsten.“ Amen.
– Diakon Tobias Fank